Cast – Strip – Strike – Repeat!
Was gibt es schöneres, als bei niedrigen Temperaturen und mit eiskalten Füßen bis zu den Hüften im Wasser und mit der Nase im Wind zu stehen? Nicht viel! Denn auch wenn die Hechtfischerei auf Rügen im Winter oftmals kein Zuckerschlecken ist, werden konzentriertes Fischen, Motivation und Durchhaltevermögen am Ende zumeist doch belohnt. Und diese Belohnungen können, wie unsere Trips an die Ostsee Mitte und Ende Dezember wieder gezeigt haben, durchaus großzügig ausfallen: An 7 Tagen im Wasser durften sich unsere beiden Gruppen über 8 Hechte über einem Meter freuen, drei davon waren sogar größer als 110cm. Wahnsinn!
Beeindruckend sind jedoch nicht nur Statur und Körpermaße der Räuber, sondern auch die Kräfte, die sie trotz Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt während des Drills entwickeln können. Nie zuvor habe ich es erlebt, dass ein Hecht bei sorgsam eingestellter Bremse und kontrolliertem Gegendruck wiederholt ins Backing ziehen konnte. Die Freude von Daniel nach unserer erfolgreichen Handlandung war entsprechend groß und es wird für ihn nicht einfach sein, seine neue Bestmarke von 115cm in nächster Zeit noch einmal zu knacken. Und wenn, dann bestimmt auf Rügen.
Obwohl unsere beiden Besuche an der Ostsee nur wenige Tage auseinander lagen und uns jeweils tolle Fänge beschert wurden, verlief die Fischerei dennoch sehr unterschiedlich. Ausschlaggebend waren zum einen die großen Temperaturunterschiede: Konstantes, mildes Wetter mit 9° bis 12° kurz vor Weihnachten wurde abgelöst von schnell fallenden Temperaturen bis runter auf 0° nach den Feiertagen. Es überrascht daher nicht, dass zu Beginn unsere Flash-Streamer noch relativ zügig geführt werden konnten, während später kurze Pausen zwischen den langsamen Strips eingelegt werden mussten um noch Bisse zu verzeichnen. Zum anderen erschwerte vor Sylvester ein sich ständig drehender Wind der Stärke 6-8 die Bedingungen zusätzlich. Jeden Tag war es nötig, andere, geschützte Stellen anzusteuern und offene Wasserflächen mit hohem Wellengang zu meiden. Eine sorgsame Planung der wenigen Sonnenstunden war deshalb letzten Endes ausschlaggebend dafür, dass sich jeder in unserer Gruppe über einen oder mehrere gute Hechte freuen durfte. So endete mit einem Prachtexemplar von 110cm für Friedrich das Fliegenfischerjahr 2015, Marcus sowie Rene knackten in letzter Minute ihren ‚personal best‘ mit der Fliege um gleich mehrere Zentimeter und auch Jan schrabbte nur knapp an der magischen Marke vorbei. Petri Jungs!
Pictures © Alexander Keus
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In diesem Moment sind die flachen Randbereiche der Boddengewässer mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Sollten die Temperaturen im Januar/Anfang Februar aber nochmals steigen, steht einem weiteren Trip nach Rügen nichts im Wege. Solltet ihr Interesse haben uns kurzfristig auf die Insel zu begleiten, dann meldet euch einfach wieder per Mail bei uns.